Der Suez-Kanal sollte den Handel zwischen Asien und Europa beflügeln und neuen Reichtum in die alte Welt bringen; vor allem dem österreichischen Hafen in Triest wünschte man hier regen Zuwachs. Im Wettlauf der Mächte, vor allem mit und gegen Preußen, musste der Kaiser selbst in Erscheinung treten.
Wir sehen Franz Joseph in den östlichsten Gebieten seines Reiches, erleben seine Bewunderung für die Reste antiker Kultur in Athen und Konstantinopel, erzittern mit ihm wenn die Wogen der stürmischen See ihm nach dem Leben trachten, sinken in die Knie in der Heiligen Stadt, gehen zur Jagd am Jordan, tanzen auf Bällen und empfangen die Honoratioren seiner Untertanen und Gastgeber, reiten mit der Kaiserin der Franzosen durch die Wüste, erklimmen die Pyramiden von Gizeh und begegnen Sisi bei der Heimfahrt über Triest.
P. Beda ist kaisertreuer Historiograph und versierter Ethnologie, der die einzelnen Etappen dieser Reise mit detailreichen Beschreibungen zu Land und Leuten, Kultur und Sitte erfüllt. So erfahren wir mehr über das Leben in der Hauptstadt des osmanischen Reiches und über die Gewohnheiten der Beduinen an seinen Rändern im damaligen Palästina und Ägypten.
Niemand in der Suite des hohen Reisenden, auch dieser selbst nicht, konnte ahnen, dass von allen Ambitionen, die zu dieser Reise ermutigten, bald schon nur noch der spirituelle Aspekt der „Reise nach Jerusalem“ übrigbleiben sollte. Alle anderen Hoffnungen politischer und wirtschaftlicher Natur hatten sich durch Kriege und Umstürze in Deutschland, Frankreich und Ägypten in den folgenden Jahren schnell zerschlagen.
Ob wir Heutigen das nicht auch als Fingerzeig lesen können bei allem Erfolg und Misserfolg, bei allem Auf und Ab unseres Lebens, das wesentliche und tragende Fundament allen Seins nicht aus dem Blick zu verlieren: Das Vertrauen auf Gott, der alles zu einem guten Ende führen wird, auch wenn es sich uns nicht sofort erschließt und wir durch manche Talsohle des Lebens wandern müssen bevor es wieder hell werden kann in unserer Zeit.
Bbr. HH Hon-Prof. MMag. Markus Stephan Bugnyár v/o Balduin hat von 1993 bis 1999 an der Universität Wien Katholische Fachtheologie und Selbständige Religionspädagogik studiert, u.a. am Ökumenischen Studienjahr der Abtei Dormitio in Jerusalem 1996/97 teilgenommen. Am 29. Juni 2000 wurde er in Eisenstadt zum Priester geweiht, seine Kaplanszeit erfüllte er in Mattersburg, bevor er sich weiteren Studien in Jerusalem widmete.
Am 1. Mai 2004 wurde er Rektor des Österreichischen Hospizes zur Heiligen Familie in Jerusalem; er hatte zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Semester in Jerusalem Bibelwissenschaften u. a. an der École biblique et archéologique française de Jérusalem studiert und sich so für diese Aufgabe in biblisch fundierter Pilgerpastoral qualifiziert. Seit dem Wintersemester 2014 ist Bbr. HH MMag. Bugnyár Honorarprofessor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz; zudem Absolvent des Strategischen Führungslehrganges der österreichischen Bundesregierung und der Landesverteidigungsakademie.
Bbr. Balduin ist Philister e.v. KÖL Leopoldina Wien, ebenso trägt er das Band e.v. KAV Capitolina. Er ist auch im Präsidium des Österr. Vereins für das Heilige Land, dem unser Bbr. Ehzg Georg von Habsburg-Lothringen v/o Europäus vorsteht und der im Besonderen auch das Pilgerhospiz in Jerusalem unterstützt.
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